Der «bewegte» Hund 

Jogger können manchmal eine echte Herausforderung sein, genauso wie Velofahrer, Kickbords, Roller, andere Hunde usw. Für manche Hunde sind sich bewegende Objekte einfach zu verlockend, um ihnen nicht hinterher zu rennen und sie zu jagen. In den meisten Fällen bleibt es beim kurzen Spurt zum Objekt der Begierde und das Hundetier kommt wieder zurück ohne, dass jemand zu Fall gebracht oder verletzt wurde. Aber natürlich wollen wir das nicht. Wir als Hundebesitzer und Kenner von unserem Vierbeiner wissen, dass ganz sicher nichts passiert, aber der Gejagte weiss das nicht. Vielleicht reagiert dieser völlig gelassen, joggt oder radelt weiter und alles ist ok. Vielleicht hat er aber auch Angst, weil er schon schlechte Erfahrungen gemacht hat oder ganz einfach kein Hundeliebhaber ist. Dann wird er nicht ruhig reagieren, er wird den Hund anschreien, im dümmsten Fall treten oder mit dir eine Auseinandersetzung beginnen. Meistens enden solche Begegnungen unschön für alle. Und ich finde, das muss nicht sein! 

Der Hundehalter fühlt sich im Recht genauso wie der Jogger, Radfahrer oder wer auch immer. Die Fronten verhärten sich, keiner mag nachgeben oder sogar sich entschuldigen. Jeder beschuldigt den andern sich nicht korrekt verhalten zu haben. So werden die Fronten immer härter und die Ausflüge und Begegnungen immer unentspannter.  Natürlich merkt das auch dein Hund und er wird sein Augenmerk noch stärker auf sich bewegende Objekte halten und weiter jagen. Die Negativspirale fängt an sich zu drehen…. Zu diesem Thema in einem nächsten Blog mehr. 

Ich selber bin Hundehalter, Jogger und Velofahrer und kenne alle Facetten der Hundebegegnungen, natürlich reagiere ich jeweils angemessen, weil ich das Glück habe Hunde lesen zu können. Meine Schwester hingegen hat unfassbare Angst vor Hunden, weil sie als kleines Kind mehrfach von freilaufenden, fremden Hunden gebissen wurde. Für sie sind nicht angeleinte Hunde der blanke Horror, so dass sie fast nicht mehr weiterlaufen kann bevor der Hund nicht gesichert ist.  

Kommentare wie, der tut nix oder sie müssen keine Angst haben sind in solchen Fällen völlig sinnlos. Ich verstehe bis heute nicht, was so schlimm daran sein kann, meinen Hund für einen Moment an die Leine zu nehmen, zu kreuzen und ihn dann wieder abzuleinen. Alle wären entspannt und zufrieden.   

Ich würde mir wünschen, dass alle Seiten mehr Toleranz zeigen würden. Der Hund angeleint wird, wenn jemand Angst zeigt. Der Velofahrer kurz absteigt und der Jogger ein paar Schritte geht, anstatt zu laufen, wenn der Hund in der Leine hängt und sich nicht umlenken lässt, man kreuzt und bedankt sich und jeder führt seinen Weg fort. So einfach könnte es sein. 

Ich denke in der heutigen Zeit wäre Anstand und Verständnis im Kleinen so wichtig wie nie! 

Habt eine Gute Zeit und bis bald 

Eure Sabrina